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Aggregat - Personen - Biographien - Dipl.-Ing. Helmut Gröttrup  

Dipl.-Ing. Helmut Gröttrup

* 12. Februar 1916 in Köln; † 05. Juli 1981 in München

Lebenslauf Dipl.-Ing. Helmut Gröttrup

12.02.1916

geboren in Köln als Sohn von Johann und Therese Gröttrup

1922 – 1935

Volksschule und Realgymnasium in Köln und Berlin

1935 halbjähriges Praktikum  bei der AEG in Berlin
1935 – 1939 Physik-Studium an der Technischen Hochschule Berlin
01.04.- 30.09.1939 Praktikum im „Forschungslaboratorium für Elektronenphysik“ bei Manfred Baron von Ardenne
30.11.1939

Diplomprüfung mit „sehr gut“
Diplomarbeit bei Prof. Geiger über Zählrohrphysik

01.12.1939 Entwicklungsingenieur der Heeresversuchstelle Peenemünde für das Gebiet Messtechnik und  Funk-Messwertübertragung; später weiterhin Fernsteuerung und autonome Steuerung
01.02.1940

Stellvertretender Gruppenleiter

18.12.1940 Hochzeit mit  Irmgard Rohe (1941 Geburt von Peter; 1944 Geburt von Ursula , „Ulli“)
01.12.1940 Gruppenleiter und Stellvertretender Hauptgruppenleiter
01.11.1941 Hauptgruppenleiter und Stellvertretender Abteilungsleiter
15.12.1943

Direktionsassistent; Stellvertretender Direktor der „Abteilung für elektrische Geräte“ (Direktor Dr.-Ing. Steinhoff)

21.03.1944 Verhaftung gemeinsam mit Wernher und Magnus v. Braun und Klaus Riedel, wegen „Wehrkraftzersetzung“ und „Defaitismus“, Überführung nach Stettin. Nach kurzer Zeit in den Gewahrsam des Sonderstabes „Feldpostnummer 00400“ in Schwedt (General Dornberger) übergeben. Per 1. August Überführung nach Pudagla i. Pommern (Hausarrest). Gerichtsverfahren wird bis Kriegsende ausgesetzt.
01.08.1944 Leiter der „Technischen Stelle“ der Elektromechanischen Werke GmbH
11.04.1945 Während EW-Transport von Bleicherode nach Süden in Freising heimlich den Zug verlassen.
Mehrere Festnahmen durch Alliierte (Kahla, Kersfeld)
22.04.1945 Ankunft in Stöckey (Heimatort)
Juli 1945 Umzug nach Ermschwerd
September 1945 Anwerbung durch die „Sonderkommission“, Leiter des „Büro Gröttrup“, später der „Zentralwerke“ in Bleicherode unter sowjetischer Aufsicht (Rekonstruktion des Aggregat 4)
22.10.1946

Verschickung unter Protest in die UdSSR mit weiteren über 300 Spezialisten der „reaktiven Technik“; Hauptkonstrukteur und Leiter eines wissenschaftlichen Kollektives zur Weiterentwicklung von Raketen und deren Steuerung im sowjetischen Ministerium für Bewaffnung auf der Insel Gorodomlja

23.11.1953 Rückkehr nach Deutschland (DDR), anschließend Flucht in die BRD
September 1954 Einstellung  in die Standard-Elektrik-Lorenz AG; Aufbau und Leitung eines Labors für datenverarbeitende Ein- und Ausgabegeräte
1957 Zusammen mit Karl Steinbuch Prägung des Begriffs „Informatik
01.01.1959 Aufbau und Leiter des Produktographwerkes Pforzheim der Firma
Joseph Mayr (Entwicklung und Fertigung von
Datenerfassungsanlagen)
01.04.1960

Übernahme des Werkes von Siemens & Halske AG

????? Gründung seiner „Datentechnischen Gesellschaft“ DATEGE
1968

In Erfindergemeinschaft mit Jürgen Dethloff Anmeldung des für die
erst später so genannte Chipkarte relevanten Urpatents DE1945777C3
(„Identifikanden/Identifikationsschalter“);
Patenterteilung erst 1982

1970

Giesecke & Devrient übernimmt DATEGE; Gröttrup wird Gründungsgeschäftsführer in der GAO (Gesellschaft für Automation und Organisation mbH), der Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft zur Modernisierung von Banknoten als Zahlungsmittel sowie zur Entwicklung von bargeldlosen Transaktionen

05. 07.1981 verstorben in München
 

Buchautor, Vortragender, Erfinder (über 140 Patente)

© Dr.-Ing. Olaf Przybilski, nach Informationen der Familie

Porträt Helmut Gröttrup Juni 1945, © Gröttrup
 
Ausweis von Helmut Gröttrup der Technischen Sonderkommission der UdSSR, © Gröttrup


Offizieller Protest gegen den Abtransport, geschrieben im Zug, © Gröttrup