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Weihnachtsbotschaft 2004

Die Resonanz auf die „Weihnachtsbotschaft“ war interessant. U.a. schickte mir jemand den folgenden Text, den ich zeitlich nicht einordnen kann (möglicherweise Ende der fünfziger Jahre):

"Zeugen Jesu Christi: Dr. Wernher von Braun

Was mich seit eh und je umgetrieben hat, war die Eroberung des Weltraums. Wenn ich je mit wachen Augen geträumt habe, dann von Weltraumflügen. Als ich 12, 13 Jahre alt war, bastelte ich zu Hause kleine Raketen und schoss sie auf einem Feld in der Nähe unseres Hauses ab. Sie pfiffen in die Luft und fielen nach wenigen Metern wieder auf die Erde zurück. Sie waren Schall und Rauch.

Bevor ich als Junge bei meinen kleinen Raketen das berühmte Knöpfchen drückte, kniete ich nieder und betete. Es waren Stoßgebete, wie man sie in Gefahr, vor Entscheidungen oder in Augenblicken der Angst betet. Ich erinnere mich genau: „Herr, bitte, lass es dieses eine Mal gelingen !“ Mit achtzehn abonnierte ich eine wissenschaftliche Zeitschrift mit ersten Plänen, wie man einmal mit modernen Raketen zum Mond gelangen könne. Die Pläne enthielten fast keinen Text. Der ganze Artikel, der mich so brennend interessierte, bestand nur aus langen, komplizierten mathematischen Berechnungen. Und das war ja die Schwierigkeit: ich hasste Mathematik. In der Schule ging mir Mathematik ganz und gar gegen den Strich. Aber sie war der einzige Schlüssel, der den Weg einer Rakete ins Weltall aufschließen könnte. Nicht etwa meine Wachträume. Einzig und allein Mathematik. Darum lernte ich Mathematik.

Nach dem Krieg wurde ich nach Fort Bliss in Texas geholt, um meine Raketenversuche fortzusetzen. ... Dann rief mich plötzlich ein Nachbar an und bat mich, ich möge ihn auf dem Weg zur Kirche begleiten. Ich stimmte zu… Warum eigentlich? Ich war neugierig, ob die amerikanische Kirche so etwas wie ein religiöser Klub wäre - wie ich mir dann und wann hatte sagen lassen.

Als wir uns dem Gotteshaus näherten, stand das kleine, weiße Gebäude in der glühenden Texassonne: Wenige Augenblicke später hörte ich das Kreischen von Bremsen. Ein alter Bus machte vor der Kirche halt. Die Wagentüren sprangen auf und fünfzig Leute kletterten heraus. Als letzter folgte der Fahrer. Mein Nachbar trat zu ihm. „Dr. von Braun“, sagte er, „ich möchte Sie gerne unserem Pfarrer vorstellen...“ Der Chauffeur war - der Pfarrer. Jeden Sonntag fuhr er mit seinem alten Bus runde 50 Kilometer, um seine Gemeindemitglieder aufzusammeln. Zum ersten Mal wurde mir klar, dass unser christlicher Glaube nicht an die großen Kathedralen des Mittelalters gebunden ist. Zugleich habe ich verstanden, wie bequem ich es mir bisher mit meinen Stoßgebeten gemacht hatte. Nur wenn es Spitz auf Knopf stand, erinnerte ich mich an Gott. Ging alles glatt, war er, der Herr, vergessen. Der Pfarrer, der Sonntag für Sonntag in glühender Sonne seine Gemeindeglieder sammelte und mit seinem alten Bus zur Kirche brachte, hatte mich gelehrt: Zum Glauben gehören Disziplin und Beständigkeit.

Ich begriff, dass ich auf ganz andere Weise beten musste. Ich begann, täglich zu beten, zu ganz bestimmten Stunden - nicht nur im Augenblick der Krise, wenn ich das Knöpfchen drückte. Stundenlang ritt ich hinaus in die Wüste unter der glühenden Texassonne, war allein und betete. Wird Gottes Wille zu einem bescheidenen Teile auch in meiner Forschungsarbeit wirksam?

Unser Zeitalter der Weltraumflüge und der Atomspaltungen fordert eine hohe Verantwortung von jedem einzelnen. Wir haben allen Grund zu beten, dass, Gott uns die Kraft schenke, dieser ernsten Verantwortung gerecht zu werden. Beten wir wirklich um diese Kraft und diesen Geist?

Ich will es weiterhin versuchen. "
Wernher von Braun


USA-Trip 2006

Im Rahmen meiner USA-Reise durch wichtige Raumfahrtstätten war es mir ein Herzensbedürfnis, das Grab von Wernher von Braun zu besuchen.
Jesco von Puttkamer begleitete mich und ich brachte eine kleine Dose Sand vom P VII mit. Diesen Sand streute ich als kleinen Gruß aus der Gegend, wo Wernher von Braun Erfolge und Rückschläge in der A4-Entwicklung erlebte, über seine letzte Ruhestätte. Ich glaube, er hätte sich gefreut...

Erläuterung zu Psalms 19:1, den sich Wernher von Braun selbst aussuchte.

In der englischsprachigen Bibel steht:

“The heavens declare the glory of God;
and the firmament sheweth his handywork.”


Lautet in der deutschen Übersetzung:

Die Himmel rühmen die Herrlichkeit Gottes,
vom Werk seiner Hände kündet das Firmament.